An der Energiewende kann jeder mitwirken und sie selbst gestalten. Es sollen nicht nur Einzelne profitieren, sondern möglichst Viele. Bürgerenergiekraftwerke bieten Menschen die Möglichkeit, die Energiewende in ihrem Ort selbst gemeinsam in die Hand zu nehmen und die Kraft von Sonne und Wind lokal zu nutzen. So können die Menschen die rund um die Erzeugungsanlagen wohnen, joggen, arbeiten und leben selbst entscheiden. Der Strom gehört den Bürgerinnen und Bürgern, so bleiben Gewinn und Wertschöpfung im Ort. Wir unterstützen die Planung und Umsetzung von Bürgerenergiekraftwerken, auch in Ihrem Ort.
● Bürgerwindanlage Ulstertal
● Bürgerwindanlage Wildburgstetten
● Bürgerwindanlage Gräfendorf
● Bürgerwindanlage Strüth, Röttingen
● Bürgerwindanlage Aub, Baldersheim, Gelchersheim
● Bürgerwindanlage Lauf a. d. Pegnitz
Meist mangelt es nicht an Ideen, sondern an Strukturen zur Umsetzung. Ortsenergiegenossenschaften bieten Menschen die Strukturen und die Unterstützung, sich in ihrem Dorf aktiv in die Energieversorgung einzumischen. Was der Einzelne nicht bewerkstelligen kann, das schafft die Gemeinschaft. Ortsenergiegenossenschaften bieten eine Plattform für die Realisierung zahlreicher lokaler Projekte von Bürgersolarkraftwerken, über Photovoltaikanlagen auf Dächern von Schulen oder Vereinen bis hin zu Nahwärmenetzen. Jedem Dorf seine Ortsenergiegenossenschaft.
Damit Dörfer aufleben, braucht es eine starke Gemeinschaft. Die Gründung einer Dorf leben Genossenschaft bringt die unternehmerische Infrastruktur, die das Dorf zum aufleben braucht. So kann das Geld vom Land in regionale Werte umgesetzt werden. Leerstehende Gebäude verwandeln sich zu Räumen der Begegnung, wie es bereits mit der alten Krone Schenke in Unsleben geschah, dem ersten Projekt der Dorf leben eG Unsleben.
Der Klimawandel ist auch in Deutschland angekommen und fordert mit Trockenheit und Extremwetterereignissen die Landwirtschaft heraus. Damit diese gerade in der extrem trockenen Region Rhön-Grabfeld auch weiterhin Bestand hat, braucht es neue Ideen. Dies kann die Etablierung einer neuen eigenen Nische sein, wie beispielsweise die Produktion von Haselnüssen. Aber es findet sich bei genauerem Hinsehen auch immer wieder Potential vor Ort. Wie wäre es, wenn Landwirte aus der Region für Verarbeiter der Region produzieren? Zum Beispiel Holunder für das in der Region ansässige Unternehmen Bionade?
Die Mehrfachnutzung von Flächen wird für dicht besiedelte Räume an Bedeutung gewinnen. Landwirtschaft und Energieproduktion auf einer Fläche kombinieren, das ist das Konzept von Agri-PV. Wir unterstützen Landwirte bei der Planung und Realisierung von individuell auf ihre Betriebe angepasste Agri-PV Lösungen mit einem zertifizierten landwirtschaftlichen Nutzungskonzept.
Agri-PV Anlagen bieten Vorteile in Bezug auf:
Landwirtschaft kann Biodiversität. Sie ist ein wesentlicher Ansatz, um Artenschwund und Insektensterben Einhalt zu gebieten und Biodiversität zurück in die Fläche zu bringen. Deshalb haben wir das Projekt BiogasBlühfelder initiiert und gemeinsam mit unseren Partnern 2017 gestartet. 60 Landwirte haben auf ca. 120 Hektar die mehrjährige Wildpflanzenmischung „Veitshöchheimer Hanfmix“ angebaut, die dann in fünf regionalen Biogasanlagen zur Energiegewinnung genutzt wurde. Der Anbau der Mischung wurde wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Die Biodiversität in den BiogasBlühfeldern stellte sich dabei als absolut einzigartig heraus. Deshalb war es ein wesentliches Ziel, diesen Ansatz in eine dauerhafte und projektunabhängige Förderung zu überführen. Mit der Aufnahme ins Bayerische Kulturlandschaftsprogramm und weitere Ländermaßnahmen ist dies geglückt.
Der Veitshöchheimer Hanfmix wurde an der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim entwickelt mit dem Ziel, eine Mischung zu finden, die beides kann: Biodiversität und Biogas. Durch die Mischung von Einjährigen, Zweijährigen und mehrjährigen Stauden zeigen die BiogasBlühfelder in jedem Jahr ein anderes Gesicht. Im ersten Jahr dominiert der Hanf, während in späteren Jahren immer mehr Stauden wie der Rainfarn die Oberhand gewinnen. Angelegt ist der Veitshöchheimer Hanfmix für einen Anbauzeitraum von 5-8 Jahren.
Die Aussaat des Veitshöchheimer Hanfmixes erfolgt zwischen April und Mai. Pflanzenschutz ist nicht erforderlich, im ersten Jahr kann ein Schröpfschnitt sinnvoll sein. Eine Düngung ist ab dem 2. Standjahr ratsam. Die Ernte erfolgt im ersten Jahr im September, in den Folgejahren ab etwa Mitte Juli mit dem Feldhäcksler. Der Ertrag liegt etwa halb so hoch wie der Ertrag von Mais.
Beantragung:
K = Kulturart W = Wildpflanze | Botanischer Name | Deutscher Name | [%] |
Einjährige | |||
K | Amaranth Bärenkrafft | Amaranth Bärenkrafft | 1,50 |
K | Anethum graveolens | Dill | 2,00 |
K | Cannabis sativa ‚Santhica‘ | Faserhanf | 13,00 |
K | Coreopsis tinctoria | Färber-Mädchenauge | 2,00 |
K | Cosmos bipinnatus | Schmuckkörbchen | 1,50 |
K | Helianthus annuus ‚Herbstschönheit‘ mehrköpfig | Sonnenblume mehrköpfig | 5,00 |
K | Linum usitatissimum | Faser-Lein | 3,00 |
K | Melilotus albus ‚Adela‘ oder ‚Meba‘ | Steinklee | 3,50 |
K | Sorghum bicolor ungebeizt! | Mohrenhirse | 8,50 |
Zweijährige | |||
W | Anthemis tinctoria | Färber-Kamille | 1,00 |
W | Arctium lappa | Große Klette | 5,50 |
W | Leonurus japonicus | Sibirisches Herzgespann | 1,00 |
W | Dipsacus fullonum | Wilde Karde | 1,00 |
W | Daucus carota | Wilde Möhre | 1,50 |
W | Melilotus officinalis | Steinklee | 2,50 |
W | Onopordon acanthium | Eselsdistel | 4,50 |
W | Oenothera biennis | Nachtkerze | 3,00 |
Stauden | |||
K | Alcea ficifolia | Feigenblättrige Stockrose | 4,00 |
W | Centaurea macrocephala | Gelbe Riesenflockenblume | 1,50 |
W | Centaurea pannonica | Pannonische Flockenblume | 3,50 |
W | Heracleum sphondyleum | Wiesenbärenklau | 0,50 |
W | Cichorium intybus | Wegwarte | 4,00 |
K | Foeniculum vulgare | Fenchel | 12,00 |
W | Althea officinalis | Eibisch | 2,00 |
W | Galium verum | Echtes Labkraut | 1,00 |
W | Leonurus cardiaca | Herzgespann | 3,00 |
K | Medicago sativa | Luzerne | 3,00 |
W | Tanacetum vulgare | Rainfarn | 3,50 |
K | Salvia sclarea | Muskatellersalbei | 1,50 |
W | Verbascum nigrum | Schwarze Königskerze | 0,50 |
100,00 |
Da nach Etablierung des Veitshöchheimer Hanfmixes kaum Arbeitsgänge vorgenommen werden müssen, bleibt der Bestand weitestgehend ungestört, was zahlreiche Tierarten zu schätzen wissen. Die Ernte erfolgt nicht vor Mitte Juli erfolgt, so dass auch die Ruh- und Setzzeiten nicht gestört werden. Insekten profitieren zudem dem langen und vielfältigen Blütenangebot, Vögel von der strukturreichen Vegetation. Der Boden ist ganzjährig bedeckt und so optimal geschützt.
Insekten
Quelle: Mandery et. al 2020 und 2021
Vögel
Quelle: Schwarz, 2020
Boden
Nicht weit von uns verläuft die ehemalige deutsch-deutsche Grenze, ein grüner Korridor für zahlreiche Wildtiere quer durch Europa. Wir sind Partner für das Naturschutzprojekt „Quervernetzung Grünes Band“ und arbeiten gemeinsam mit dem BUND Naturschutz daran, das Grüne Band an bedeutende Biotope anzubinden. Dabei entwickeln wir Tools und Konzepte, wie Naturschutz in die Landschaft getragen werden kann. Im Mittelpunkt stehen dabei auch ökonomische Berechnungen, um Naturschutz für Landwirte attraktiv zu machen.
Seit 2015 gehen wir im Rahmen des Projektes boden:ständig neue Wege im Boden- und Gewässerschutz um Bodenerosion und Nährstoffeinträge zu verhindern. Beauftragt von der Bayerischen Verwaltung für ländliche Entwicklung arbeiten wir gemeinsam mit Landwirten, Gemeinden und Fachverwaltungen an Lösungsansätzen und Modellprojekten für die Bewahrung unserer Böden und den Schutz unserer Gewässer. Wir wollen damit Vorbild sein für andere Regionen.