Agrokraft

European Bee Award für Veitshöchheimer Hanfmix

Pressemitteilung des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayern

(07. Dezember 2022) München / Brüssel – Das Projekt „Veitshöchheimer Hanfmix“ ist am Dienstagabend in Brüssel mit dem Bienen-Preis des Europäischen Parlaments, dem „European Bee Award“ ausgezeichnet worden. Wie das Landwirtschaftsministerium in München mitteilte, wurde diese bienenfreundliche Saatmischung von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim entwickelt. „Die Auszeichnung aus Brüssel freut uns sehr. Denn sie honoriert auch die großen Leistungen des Freistaats zum Schutz der Insekten auf unseren Fluren. Sie zeigt eindrucksvoll: Wir in Bayern können beides, Bienenschutz und landwirtschaftliche Produktion. Mit unserer erfolgreichen Forschung und mit Innovationen unterstützen wir den Weg in eine zukunftsfähige Landwirtschaft, so wie das Staatsministerin Michaela Kaniber in ihrer Regierungserklärung angekündigt hat. Natürliche Ressourcen schonen und Biodiversität stärken waren zwei der erklärten Ziele“, so Hubert Bittlmayer, der Amtschef des bayerischen Agrarministeriums.

Ein interdisziplinäres Team der LWG hat den „Veitshöchheimer Hanfmix“ in jahrelanger, geduldiger Forschungsarbeit entwickelt. Die Mischung aus 30 ein- und mehrjährigen Pflanzenarten blüht abwechselnd den ganzen Sommer über und liefert über Biogasanlagen erneuer- und speicherbare Energie aus Wildpflanzen. Mittlerweile wird die Mischung in vielen bayerischen Ackerbauregionen erfolgreich angebaut und trägt erheblich zur Artenvielfalt bei. Die Förderung über das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm sorgt dafür, dass die Mischung auch betriebswirtschaftlich attraktiv ist.

Nach Aussage des Ministeriums liegen die Vorteile für die Natur und die Betriebe auf der Hand: Die Agro-Biodiversität wird mit der Mischung erheblich gestärkt, sie bietet den Insekten Nahrung, schützt vor Erosion und verschafft auch im Winter dem Niederwild Deckung und Nahrung. Zwar ist die Ausbeute an Methan in der Biogas-Anlage im Vergleich zum Mais geringer, doch benötigt der Mix außer Düngung und Ernte keine weiteren Arbeitseinsätze und liefert auch in trockenen Jahren stabile Erträge. Im betriebswirtschaftlichen Ergebnis kommt er daher an eine Maisfruchtfolge heran. Zudem trägt die Blühmischung zur Reduzierung der Nitratwerte im Boden bei, wodurch sie sich besonders für die Sanierung von nitratbelasteten Böden und den Anbau in Wasserschutzgebieten empfiehlt.

Unabhängig von Erdgas

Im Zuge der aktuellen Energiekrise ist die regionale Energieerzeugung und Energieeigenversorgung in aller Munde. ARD und Bayerischer Rundfunk berichteten über die Energieversorgung in unserer Projektregion Großbardorf, die durch die Agrokraft Großbardorf und die Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Energie e.G. Großbardorf sicher gestellt wird.

Den Beitrag in Frankenschau aktuell zur Unabhängigkeit von Erdgas am Beispiel von Großbardorf finden Sie hier

Angaben für den Mehrfachantrag Veitshöchheimer Hanfmix

Der Veitshöchheimer Hanfmix hat im Mehrfachantrag im ersten Jahr den Nutzungscode NC 866 “Pflanzenmischung mit Hanf”. Die Hanfsorte ist in diesem Jahr die Sorte “Uso-31”. Der Hanfanteil in der Mischung beträgt 13%. Somit ist eine Aussaatstärke von 1,3 kg/ha Hanf anzugeben.
Ab dem zweiten Standjahr oder bei Herbstaussaat ohne Hanf gilt der Nutzungscode 871 “Energieblühmischungen”.

Informationen zur Meldung der Anbauflächen von Nutzhanf bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) finden Sie hier.

Staatsminister Glauber pflanzt ein Zeichen

Am Freitag reiste Herr Staatsminister Glauber aus München an, um das Projekt “Solitärbaum – Zeichen pflanzen” zu besuchen. Gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden des Bund Naturschutz, Richard Mergner, und dem Bezirkspräsidenten des Bayerischen Bauernverbandes Stefan Köhler pflanzte er an diesem von den aktuellen Geschehnissen überschatteten Tag eine junge Winterlinde als Zeichen für den Frieden.

Der Solitärbaum an der Alten Wart bei Junkershausen steht damit in guter Gesellschaft neben der Alten Winterlinde, die 2015 durch ein Unwetter weitestgehend zerstört wurde. Auch diese Linde wurde 1814 als Zeichen für den Frieden gepflanzt – aus Dankbarkeit für eine überstandene Besatzung.

Ideenwettbewerb des DVL

Siegerin_DVL

Im vergangenen Jahr begab sich der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) auf die Suche nach zukunftsweisenden Konzepten für Mittelgebirgsregionen. Um fündig zu werden, wurde daher der Ideenwettbewerb “Modellbetriebe Bioökonomie in den Mittelgebirgen” ausgelobt. Dabei war es das Ziel, Innovationen aus allen Teilen der Land- und Forstwirtschaft zu finden.  Als Beispiele und Vorbilder für die Entwicklung der Mittelgebirgsregionen zu Innovationsschmieden.

Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Konzept der gemeinschaftlichen Biogasanlagen Sieger im Bereich Wertschöpfungsketten und Kooperation geworden sind. Herzlichen Dank dafür!

„Unsere Preisträger sind Vorbilder für andere Betriebe in Mittelgebirgsregionen. Aus unserer Sicht sollten neue Wertschöpfungsformen besser in die Aus- und Weiterbildung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe integriert werden“
Dr. Jürgen Metzner
Geschäftsführer des DVL

Beitrag über Bioenergiedorf Großbardorf

„Die Energie des Dorfes dem Dorfe“ – Das ist der Leitsatz, den man, angelehnt an das Zitat von Friedrich Wilhelm Raiffeisen („Das Geld des Dorfes dem Dorfe”), in Großbardorf lesen und spüren kann. Bereits vor 15 Jahren wurden hier Genossenschaften gegründet, um eine nachhaltige, regionale und gemeinschaftliche Energiegewinnung umzusetzen.  Mit Biogas, Photovoltaik und Windkraft wird im Dorf mittlerweile sogar mehr Energie produziert als verbraucht wird.

Das Bayerische Fernsehen hat der Vorzeige-Gemeinde in Sachen Energiewende einen Besuch abgestattet. Hier finden Sie den Link zum Videobeitrag beim BR.

https://www.br.de/mediathek/video/energiewende-das-bioenergieprojekt-grossbardorf-av:612c8b6cf8d4490008fc41dd

Feldversuch: Biodiversität und Biogas

Feldversuch

Im Rahmen unseres Projektes Quervernetzung Grünes Band haben die Geßner GbR und die Klöffel GbR einen Feldversuch zum Vergleich verschiedener zum Teil blühender Gemenge zur Biogasnutzung als Alternative zu Mais-Solo-Anbau angelegt.

Folgende Varianten werden erprobt:

  • Mais mit blühenden Untersaaten (10 Parzellen)
  • Mais-Sonnenblume (6 Parzellen)
  • Mais-Ackerbohne (3 Parzellen)
  • Mais-Stangenbohne (9 Parzellen)
  • Sorghum-Gemenge (6 Parzellen)
  • Blühende Biogasmischung (2 Parzellen)
  • Mais im Soloanbau als Kontrolle

Die verschiedenen Parzellen der Varianten unterscheiden sich in Saatstärke, Sorte und Hersteller. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Hersteller, die Saatgut für den Versuch zur Verfügung gestellt haben.

Anfahrt: Sie können den Feldversuch von Großbardorf oder Großwenkheim aus erreichen. Die Fläche am Waldrand, direkt am Fahrradweg zwischen beiden Orten (siehe Lagekarte). Kommen Sie vorbei!
Hier gelangen Sie zur Anfahrtsbeschreibung auf googlemaps.

Mit Hilfe des Feldversuchs wollen wir herausfinden, welche Maisalternativen für einen Anbau in unserer Region geeignet sind und zudem einen Mehrwert für die Insektenwelt bieten. Dafür wird jede Variante im Laufe des Feldversuches auf ihren Insektenreichtum hin untersucht und im Anschluss an die Ernte Biomasse und Gasertrag bestimmt.

Musik im Wildblumenfeld

Welche Kulisse könnte sich für die zweite Single “Blume im Grau” der Band “Tilman” aus Bad Neustadt a.d. Saale besser eignen, als eine abgeblühte Wildpflanzenmischung? Die drei Musiker Tilman Kerber (Gesang, Gitarre), Fabio Schmitt (Gitarre) und Peter Diestel (Schlagzeug), sowie deren zeitweiliger Bassist Malte Huck, haben im Dezember 2020 im Feld von Landwirt Christoph Scheublein nahe Ipthausen ihren kürzlich erschienenen Song aufgeführt.  Das vom Gesundheitsamt genehmigte Projekt war ein echtes Abenteuer für die Band und der Klang im Feld eine beeindruckende Erfahrung. Für die Stromversorgung von Instrumenten und Tontechnik durfte sich die Band das Notstromaggregat der Biogasanlage Bad Königshofen ausleihen. An dieser Stelle bedankt sich die Band nochmal herzlich für die Unterstützung der Landwirte.

Spatenstich Abfallbiogasanlage

Abfallbiogasanlage Spatenstich

Spatenstich der Abfallbiogasanlage

Am 16.07.2019 fand der Spatenstich für die Abfallbiogasanlage in Herbstadt statt. Die Anlage soll Abfälle aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld in Energie verwerten. Betrieben wird die Anlage von der BioRest GmbH, einem Zusammenschluss aus u.a. Kommunen, Landwirten, Biogasanlagen und Energieversorgern.

Den Beitrag der Rhön- und Saalepost dazu am 17.07.2019 finden Sie hier.